Anwohner-Klage abgewiesen: SC-Stadion wird weiter gebaut

Verwaltungsgericht weist Eilantrag der Anwohner ab

Es ist ein großer Schritt für die Stadt und den Sportclub Freiburg. Am neuen SC-Stadion kann weiter gebaut werden. Das hat das Verwaltungsgericht Freiburg jetzt entschieden. Es hat den Eilantrag sechs klagender Anwohner gegen das neue Stadion im Wolfswinkel am Flugplatz abgelehnt. Die Anwohner hatten in einem Eilverfahren im November 2018 Klage gegen die vom Regierungspräsidium Freiburg erteilte Baugenehmigung eingereicht. Der Grund: Lärmbelästigung während des Spielbetriebs.

Lärmwerte und Verkehrsbelastung unzumutbar?

Die Klage der Anwohner richtet sich vor allem auf die Nutzung des neuen Stadions. Die Kläger führten an, dass die Lärmwerte in sogenannten Ruhezeiten über den zulässigen Richtwerten liegen. Darüber hinaus gibt es bei den Klägern Befürchtungen hinsichtlich der Erschließung des neuen Stadions – unter anderem befürchten sie eine unzulässige Verkehrsbelastung im Stadtteil Mooswald. Die Stadiongesellschaft, an der die Stadt Freiburg beteiligt ist, hatte mit Unterstützung ihrer Gutachter dazu Stellung bezogen – mit Erfolg. Das Gericht entschied, dass der Geräuschpegel und auch die Verkehrsbelastung zumutbar sind, verwies allerdings darauf, dass es noch Diskussionsbedarf für diejenigen Spiele gibt, die nach 22 Uhr noch laufen. die Rechtmäßigkeit des Bauwerks stehe aber insgesamt nicht in Frage. Daher sah das Gericht keine Veranlassung, die Baugenehmigung außer Vollzug zu setzen.

Die Stadiongesellschaft, die Stadtverwaltung und der Sportclub zufrieden

Auch der Oberbürgermeister Martin Horn hat sich bereits zur Entscheidung des Verwaltungsgerichtes geäußert und zeigte sich erleichtert.

„Wir freuen uns gemeinsam mit dem SC und sind erleichtert über die Entscheidung des Gerichts. Damit ist nun auch die letzte Hürde beim Stadionbau erfolgreich bewältigt. Und es ist auch eine Bestätigung der sorgfältigen Arbeit der städtischen Fachämter. Deshalb gilt mein Dank allen Beteiligten. Mir ist bewusst, wie viel Energie und Engagement diese Phasen allen abverlangt hat. Baubürgermeister Martin Haag ergänzt: „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauverwaltung und anderer Dienststellen haben gemeinsam mit dem Regierungspräsidium gründlich gearbeitet; alle aufgeworfenen Fragestellungen akribisch und größtenteils mit gutachterlicher Expertise geprüft, denn es war uns bewusst, dass eine sorgfältige Prüfung die Grundlage für eine erfolgreiche Projektrealisierung ist. Wir sind deshalb optimistisch, dass wir auch die noch zu klärenden Fragen positiv beantworten können.“

Beschluss noch nicht rechtskräftig

Nun haben die Kläger noch die Möglichkeit, gegen die Entscheidung Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof in Mannheim einzulegen. Parallel dazu findet das Hauptsacheverfahren statt. Matthias Müller, Leiter des städtischen Rechtsamtes, der das Gesamtprojekt von Beginn an rechtlich begleitet hat, sagte dazu:

„Die Entscheidung in der ersten Instanz des Eilverfahrens hat in Bausachen häufig Indizwirkung für weitere Verfahren. Wir sind und bleiben daher sehr optimistisch.“

Segelflieger ziehen Klage zurück

Die Segelflieger haben nach der Eröffnung der neuen Start- und Landebahn am Flughafen angekündigt, ihre Klage gegen das neue SC-Stadion zurückzuziehen. Die Arena  bietet Platz für rund 35.000 Zuschauer. Seit Anfang des Jahres wird gebaut. Der SC will in der übernächsten Saison 2020/2021 bereits dort spielen. Am kommenden Samstag wird mit dem 34. Spieltag gegen Absteiger Nürnberg beim Sportclub diese Bundesligasaison beendet. Der SC hat bereits den Klassenerhalt geschafft. Das große Ziel ist es natürlich dies auch in der kommenden Spielzeit zu erreichen, damit die Jungs von Trainer Christian Streich als Erstligist in das neue Stadion umziehen können.

(dz)