Älteste Freiburger Festung entdeckt

Archäologische Grabungen beim Anbau des Amtsgerichts

Unter Resten mehrerer Vorgängerbauten des Amtsgerichts und ehemaliger Gefängnisse aus dem 19. Jahrhundert wurden vor wenigen Tagen bei einer Rettungsgrabung unerwartet Reste von älteren Wehranlagen freigelegt. Vor dem spätmittelalterlichen Tor zur Schneckenvorstadt wurde wohl um 1600 eine Vorbefestigung angelegt.

Diese so genannte Barbakane besaß Schießscharten für Kanonen. Schon 1632 wurde diese Wehranlage durch eine in der Grundform dreieckige Bastion überbaut. Mit deren Bau wurde der Festungsbaumeister Elias Gumpp beauftragt.

Von beiden Festungswerken sind noch für kurze Zeit markante Reste sichtbar. Eine Besichtigung dieses archäologischen Fundes wird es am kommenden Montag (15.04.19) für Vertreter der Presse geben. Baden TV Süd wird darüber am Abend dann ausführlich berichten.

Hintergrundinformationen:

Das Freiburger Amtsgericht soll durch einen Anbau erweitert werden. Begleitend zu den Erd- und Verbauarbeiten wird das Baugelände, das im Bereich einer zwischen 1679-1788 unter Vauban errichteten Bastion liegt, archäologisch untersucht. Mit der archäologischen Rettungsgrabung wurde eine Grabungsfirma beauftragt. Die Bauherrschaft liegt beim Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau, Amt Freiburg, das die Kosten für die Grabung trägt.

Die überraschende archäologische Funddichte bedeutet natürlich eine deutlich zeitintensivere Grabung und Dokumentation und Verschiebungen im Projektablauf. Nach ersten Sondagen im vergangenen Herbst läuft die Grabung intensiv seit diesem Frühjahr.

(dz)