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Michael Lorenz

Land prüft Masern-Impfpflicht in Südbaden

Baden-Württemberg prüft Masern-Impfpflicht für Kindergarten- und Schulkinder

Auch Baden-Württemberg prüft derzeit mit allen Akteuren intensiv die Einführung einer Masern-Impfpflicht für Kinder und Jugendliche, die Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas, Kindergärten und Schulen besuchen. Die bundesweite Debatte um eine Masernpflicht an Bildungseinrichtungen wurde auch hier in Südbaden zuletzt heftig diskutiert. Der gesundheitsminister Manne Luch hat sich nun dazu öffentlich geäußert:

„Zunächst einmal empfehle ich dringend eine Überprüfung des aktuellen Impfstatus – und zwar nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch für Erwachsene. Aufgrund der unbefriedigenden, stark verbesserungsbedürftigen Masern-Impfquote bei uns im Land sind wir derzeit dabei, mit allen Akteuren intensiv zu prüfen, ob auch in Baden-Württemberg eine Impfpflicht für Kinder und Jugendliche, die Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas und Schulen besuchen, sinnvoll sein könnte. Eine Impfpflicht darf kein Tabu sein. Grundsätzlich ist es immer besser, auf Zwang und Sanktionen zu verzichten und auf eine gute Beratung und Appelle zu setzen. Die aktuelle Zunahme der Masernerkrankungen und die permanente Unterschreitung der empfohlenen Impfquote von 95 Prozent für die zweite Masernimpfung im Land zeigen jedoch, dass Impf-Appelle und Aufklärung alleine offenbar nicht genügen. Aufgrund des schweren Verlaufs der Krankheit mit dem Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen und zum Schutz der Gesundheit von Säuglingen, deren Immunsystem noch keinen Impfschutz entwickeln kann, aber auch älterer Kinder und Erwachsener, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können, halte ich es für wichtig, die Diskussion um eine Impfpflicht nun ernsthaft zu führen“

Zuletzt hatte Brandenburg eine Einführung der Masern-Impfpflicht beschlossen. Weitere Bundesländer wir Nordrhein-Westfalen haben angekündigt dieses Vorgehen ebenfalls in betracht zu ziehen, nun zieht Baden-Württemberg nach.

Hier in Südbaden ist momenatn vor allem der Ortenaukreis von Masernfällen betroffen. In der Ortenau zeichnet sich ein deutlicher Anstieg bei Neuinfektionen ab. Im ersten Quartal gab es bereits acht bestätigte Fälle und weitere sieben Verdachtsfälle, die noch geprüft werden müssen. Im ganzen Jahr 2018 gab es nur einen bestätigten Masernfall, 2017 nur zwei.

(dz)

 

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