Die Stadt Freiburg startet Beweidungsprojekt für mehr Biodiversität auf dem Schlossberg
Der Schlossberg ist einer der beliebtesten und größten Parkanlagen in Freiburg mit einem wundervollen Ausblick über die Altstadt der Breisgau-Metropole. Gleichzeitig ist der Schlossberg ein Hotspot der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet mit weiterem ökologischen Aufwertungspotenzial, so die Stadt Freiburg am Mittwoch.
30 Schafe werden auf dem Schlossberg empfangen
Um die schwer zu bewirtschaftenden offenen Wiesen und Weiden auf dem Schlossberg ökologisch aufzuwerten und weiterhin für die Erholungssuchenden zu erhalten, begrüßt die Stadtverwaltung am kommenden Dienstag (11.06.19) 30 Schafe auf dem Schlossberg. Sie werden oberhalb des Restaurants Dattler auf die Weiden entlassen.
Stadt berichtet über den Hintergrund:
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Schlossberg als Park angelegt und als solcher weiterentwickelt, dabei gab es weitaus weniger Wald auf dem Schlossberg. Im Laufe der Jahre haben sich die schwer zu bewirtschaftenden, steilen Lagen aber bewaldet und die offenen Wiesenflächen wurden zurückgedrängt. Nun drohen die letzten Wiesen und Weiden auf dem Schlossberg ebenfalls zu verbuschen. Da diese Flächen sowohl für die Erholung, als auch für die Artenvielfalt von großer Bedeutung sind und zudem innerhalb des Landschaftsschutzgebiets Rosskopf-Schlossberg liegen, dessen Ziele die Erhaltung des wertvollen Offenlands vorgibt, hat das für den Schlossberg zuständige Garten- und Tiefbauamt (GuT) zusammen mit dem Umweltschutzamt (UWSA) nach Lösungen gesucht.
Artenvielfalt wurde bedroht
Bisher wurden die Flächen sporadisch beweidet und bereichsweise einmal im Jahr gemulcht. Dadurch konnten die Flächen zwar überwiegend offen gehalten werden, aber die Ausbreitung von Arten wie Brombeeren oder Brennnesseln und die einsetzende Verbrachung haben die Artenvielfalt bedroht. Der Einsatz von Mähgeräten ist in den steilen Lagen aufwändig und teuer. Deshalb wurde das Augenmerk auf eine extensive Beweidung mit Schafen gelegt, die zudem auch die Insektenfauna deutlich fördert.
Schäfer entwickelt mit Stadt Beweidungskonzept
Ein engagierter Schäfer konnte gefunden werden, der in Zusammenarbeit mit den städtischen Fachämtern ein Beweidungskonzept entwickelt hat, das erfolgversprechend für die Förderung der Biodiversität und den Erhalt des Offenlandes ist. Kernpunkt des Konzepts ist die Einzäunung von Teilflächen mit mobilen Zäunen, die dann von den Schafen beweidet werden und damit die typische artenreiche Grünlandvegetation fördert.
Vandalismus, Hunde und Fütterung könnten Weidesaison gefährden
Ob sich die Haltung einer Schafsherde auf dem Schlossberg bewährt und zum gewünschten Erfolg führt, wird sich erst nach der ersten Weidesaison zeigen. Nicht vorhersehbar sind Probleme, die entstehen könnten durch freilaufende Hunde, die Fütterung der Schafe durch Besucherinnen und Besucher oder auch Vandalismusschäden, wie beispielsweise die Beschädigung der Weidezäune. Die Stadt ist jedoch optimistisch, dass mit verantwortlichen Besucherinnen und Besuchern des Schlossbergs, das Projekt zu einem dauerhaften Erfolg für Artenvielfalt und Naherholung werden kann.
Ausblick
Am 30. September wird der Umweltausschuss eine Exkursion zum Schlossberg unternehmen, um sich über das neue Weideprojekt sowie die Entwicklung der Parkanlage und des Landschaftsschutzgebietes zu informieren.
(dz/sf)