
Razzien und Kontrollen - Freiburger Polizei macht "Kontrollnacht"
Vierte Großkontrolle der Polizei
Zum nunmehr vierten Mal stand das gesamte Freiburger Stadtgebiet in der Fahndungs- und Kontrollnacht von Donnerstag (08.08.2019) auf Freitag (09.08.2019) im verstärkten Fokus der Polizei und der Stadt Freiburg. Die eingesetzten Kräfte hatten dabei gezielt Personen im Visier, die offenbar das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung negativ beeinflussen, beispielsweise indem sie sich bewusst über die geltende Rechtslage hinwegsetzen, so die Freiburger Polizei.
Wieder Razzia auf dem Stühlinger Kirchplatz
Zum Auftakt wurden am Donnerstagabend Kontrollmaßnahmen auf dem Stühlinger Kirchplatz durchgeführt. Die sich dort aufhaltenden Personen ergriffen bei Eintreffen der Polizeikräfte die Flucht in verschiedene Richtungen, sie konnten jedoch angehalten und kontrolliert werden. Nachdem sich der Platz nach Eintreffen der Polizei deutlich geleert hatte, wurde mit einem Rauschgiftspürhund Nachschau nach Rauschgiftverstecken (sog. Bunkern) gehalten. Der vierbeinige Helfer konnte insgesamt zehn solcher Bunker auffinden, die jeweils mit mehreren Verkaufseinheiten Marihuana gefüllt waren.
Drogen-Bunker auch auf dem Spielplatz
Beachtenswert war aus polizeilicher Sicht, dass auch zwei mit Marihuana gefüllte Verstecke im Bereich des offenen Spielplatzareals auf dem Stühlinger Kirchplatz aufgefunden wurden. Insgesamt wurden auf dem Stühlinger Kirchplatz 16 Straftaten erkannt und Ermittlungen gegen fünf Tatverdächtige eingeleitet.
Personenkontrollen im ganzen Stadtgebiet
Über die Nachtstunden hinweg wurden im Anschluss fortwährend Kontrollen im gesamten Freiburger Stadtgebiet durchgeführt. Ziel war es dabei auch, Personengruppen, die durch starken Alkoholkonsum oder aggressives Verhalten auffielen, frühzeitig die Konsequenzen aufzuzeigen und damit Gesetzesübertritte zu verhindern. Bei den Kontrollen konnten weitere acht Straftaten erkannt werden, die sich überwiegend dem Deliktsfeld der Betäubungsmittelkriminalität zuordnen lassen. Zu diesen Fällen zählt auch ein ausländerrechtlicher Verstoß gegen einen 28-jährigen algerischen Staatsangehörigen. Er wurde festgenommen, weil eine Ausweisungsverfügung gegen ihn vorlag. Zwei Mädchen im Alter von 16 und 17 Jahren wurden wegen Missbrauchs von Ausweispapieren angezeigt, weil sie sich bei einer Jugendschutzkontrolle mit den Ausweisen ihrer Schwestern auswiesen.
Überprüfung in der Gastronomie
Der städtische Vollzugsdienst hat verschiedene Gaststättenbetriebe überprüft, um festzustellen, ob die bestehenden rechtlichen Vorgaben und behördlichen Auflagen eingehalten wurden. Schwerpunkte des Einsatzes waren für die Stadt u.a. die Kontrolle von Auflagen der Gaststättenerlaubnis und die Kontrolle der Einhaltung von allgemeinen Regelungen zum Landesnichtraucherschutzgesetz und zum Jugendschutz.
Fünf Gaststätten mit Verstößen
In fünf Fällen wurden in den kontrollierten Gaststätten Verstöße gegen Gaststättenauflagen erkannt, die in Folge ein Ordnungswidrigkeitenverfahren nach sich ziehen werden, so die Beamten. Ebenfalls nicht folgenlos bleiben werden wohl insgesamt zwölf Fälle von Ruhestörungen, die der Vollzugsdienst im Rahmen seiner Kontrolltätigkeit feststellen konnte. Auf dem Lederleplatz mussten gegen 03.00 Uhr morgens sechs lautstarke Personen des Platzes verwiesen werden. Ein Mann war dabei offenbar so uneinsichtig, dass er mit Zwang von der Örtlichkeit weggebracht werden musste.
Da die Kontroll- und Fahndungsaktionen zwischenzeitlich zu einem festen Aktionsfeld im Rahmen der Präsenz im und um das Freiburger Stadtgebiet geworden sind, werden diese auch in den kommenden Monaten ihre Fortsetzung finden, kündigte die Polizei am heutigen Freitag an.
Der Hintergrund
Im März 2017 wurde die Partnerschaft „Sicherer Alltag“ zwischen dem Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration und der Stadt Freiburg zur Bekämpfung der Gewaltkriminalität, der Straßenkriminalität und der Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum ins Leben gerufen. Die Stadt Freiburg und das Polizeipräsidium Freiburg versuchen dabei gemeinsam die Sicherheitslage kontinuierlich zu verbessern, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken und öffentlichen Angsträumen entgegenzuwirken.
Um diese Ziele zu erreichen hat das Polizeipräsidium Freiburg die Präsenz im öffentlichen Raum seit der Einrichtung der Partnerschaft „Sicherer Alltag“ deutlich intensiviert, so die Beamten am Freitagmorgen. Im Zuge dessen wurde auch die Durchführung von konzentrierten Fahndungs- und Kontrollaktionen als ein Maßnahmenbaustein entwickelt.
(dz/pol)