Wegen hundertfachen sexuellen Kindesmissbrauchs muss sich seit dem heutigen Montag ein ehemaliger Betreuer einer evangelischen Pfadfindergruppe vor dem Freiburger Landgericht verantworten. Dem Angeklagten werden rund 330 sexuelle Übergriffe an insgesamt vier Jungen zur Last gelegt. Zum Tatzeitpunkt sollen diese zwischen 7 und 14 Jahre alt gewesen sein.
Die Taten soll der Angeklagte zwischen Januar 2010 und August 2018 begangen haben. Das Gericht hat für den Prozess bisher sieben Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte demnach schon am 18. Februar 2020 verkündet werden.
Angeklagter stand bereits vor Gericht
Schon 2004 wurde Anzeige gegen den Angeklagten erstattet, im Jahr 2007 stand er dann vor Gericht. Vom Kirchengemeinderat in Staufen wurde er daraufhin entlassen. Nachdem der Leiter 2007 allerdings seinen Freispruch bekam, wurde der Gruppenleiter erneut eingestellt.
Gibt es einen zweiten Tatverdächtigen?
Ein weiterer Betreuer steht laut Medienberichten zufolge im Verdacht des sexuellen Missbrauchs von zwei Jungen. Die Ermittlungen gegen den 28-jährigen laufen aber noch. Aktuell geht es in dem Prozess aber ausschließlich um den 42-Jährigen Leiter der Gruppe.
Die Polizei hatte den Leiter der Pfadfindergruppe im Februar 2019 erneut festgenommen. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen waren wieder aufgerollt worden, als im Februar 2019 die Mutter eines jungen Anzeige erstattet hatte.
(hb)