Keine neue Eishalle für Freiburg
Es war wohl der Dämpfer des Tages. Der EHC Freiburg bekommt erstmal keine neue Eishalle. Das hat die Stadt Freiburg heute offiziell bekanntgegeben. Der Grund: Eine DEL-taugliche Spielstätte für die Wölfe mit zwei Eisflächen und rund 5.000 Zuschauern kostet fast 70 Millionen Euro, so die aktuellsten Studien. Selbst eine kleine Lösung würde rund 45 Millionen Euro kosten. Wegen Corona im aktuellen Doppelhaushalt nicht bezahlbar. Oberbürgermeister Martin Horn sagte am heutigen Mittwoch:
„Es tut uns allen wirklich weh. Aber angesichts der Kosten und der aktuell sehr angespannten Haushaltssituation ist ein Neubau im nächsten Doppelhaushalt nicht darstellbar, Corona sorgt für viele Einschnitte, Verschiebungen und harte Beschränkungen.“
Genehmigung für alte Halle läuft aus
Der EHC Freiburg hat nun ein kräftiges Problem: die Echte Helden Arena ist so marode, dass die Wölfe dort maximal noch bis Sommer 2024 spielen dürfen. Die Genehmigung muss ohnehin jedes Jahr neu erteilt werden. Das heißt auch, man müsste eigentlich jetzt mit Planung und Bau der neuen Halle beginnen, geht aber nicht. Die Situation ist ernst, so die Bürgermeister, die nun mit bauunterhaltenden Maßnahmen einen Spielbetrieb über den das Deadline-Datum (30.06.2024) hinaus in der alten Halle ermöglichen wollen.
Wo soll eine neue Eishalle hin?
Auch, wenn momentan eine neue Eishalle finanziell nicht umsetzbar ist, hat die Stadt mögliche Standorte geprüft. Der beste Standort wäre die Verlängerung der Messe bei der Sick Arena, dort gibt es bereits Infrastruktur und es könnte eine Multifunktionshalle für mehrere Sportarten und Veranstaltungen entstehen. Das wäre auch für die Refinanzierung des Vorhabens die beste Lösung, auch Investorenmodelle sind im Gespräch. Der EHC Freiburg hat heute ebenso klargestellt: Für die Wölfe kommt ein Investor in Frage. „Hauptsache eine neue Eishalle!“
Investor-Angebote und Existenz
Es gab bereits Investor-Angebote, die aber nicht überzeugten, so die Stadt heute. Die Eissporthalle in Freiburg nutzt nicht nur der EHC, dort findet auch Breitensport wie Eisstockschießen, Eiskunstlaufen und Publikumslauf statt. Fest steht: die Situation beim EHC Freiburg spitzt sich zu. Die Stadt investiert nun erstmal 200.000 Euro für weitere Prüfungen. Im kommenden Jahr soll dann eine Entscheidung her. Die Existenz des Profi Eishockeysport in Freiburg bröckelt, so wie die alte Eishalle.
(dz)