Dringender Bedarf: Nachfrage nach Kitaplätzen steigt weiter

Kitaplätzen für unter Dreijährige: Elternbefragung bestätigt steigende Nachfrage

Wie entwickelt sich die Nachfrage nach Kitaplätzen für unter Dreijährige in den kommenden Jahren? Die Antwort liefert eine groß angelegte Befragung, zu der das Amt für Kinder, Jugend und Familie 6.370 Freiburger Eltern von Kindern unter drei Jahren eingeladen hatte. Nun liegen die Ergebnisse vor, die den Trend der letzten Jahre bestätigen: Die Nachfrage nach Kitaplätzen für unter Dreijährige nimmt in Freiburg weiter zu, so die Stadt Freiburg am heutigen Donnerstag (05.11.20)

Vergleich zum Jahr 2013

Der Anstieg lässt sich fast vollständig auf Stadtgebiete zurückführen, in denen der Bedarf bei der letzten Abfrage 2013 noch unterdurchschnittlich war: Am Tuniberg sowie in Mooswald, Weingarten und Landwasser ist die Nachfrage nach Kitaplätzen für unter Dreijährige von unter 40 Prozent auf über 50 Prozent gestiegen. Der Bedarf hat sich hat sich damit stadtweit angeglichen und auf einem höheren Wert eingependelt: Während 2013 je nach Stadtteil zwischen 35 und 56 Prozent der Eltern einen Betreuungsbedarf gemeldet hatten, liegt die Spanne aktuell zwischen 51 Prozent in Hochdorf und 56 Prozent in Mooswald und Weingarten.

Ausbau der Kitaplätze geplant

Die Stadt Freiburg ist nun in der Pflicht. Es werden dringend mehr Plätze benötigt. Die Stadtverwaltung hat deshalb heute angekündigt, den Ausbau an Kitaplätzen für die Kleinsten weiter voranzutreiben und die Zielsetzung an den zurückgemeldeten Bedarf anzupassen: Künftig sollen nach Stadtverwaltung für 54 Prozent der unter Dreijährigen Plätze geschaffen werden, statt für 50 Prozent. Für die Untergruppe der Ein- und Zweijährigen soll das Platzangebot sogar bei 79 Prozent liegen. Aktuell stehen für 47 Prozent der Kinder unter drei Jahren Kitaplätze bereit, mit gesondertem Blick auf die Ein- und Zweijährigen für 70 Prozent.

Mehr als jeder Dritte hat mitgemacht

An der Online-Befragung zum Betreuungsbedarf hatten sich im Herbst letzten Jahres 2.338 Familien beteiligt. Damit lag die Quote der Rückmeldungen bei 36,7 Prozent. Bürgermeisterin Gerda Stuchlik freut sich, dass so viele Eltern die Möglichkeit genutzt haben, ihre Wünsche zu äußern:

„Dank der hilfreichen Rückmeldungen können wir den Ausbau der Kitaplätze für die unter Dreijährige noch bedarfsgerechter steuern. Die Antworten liefern uns umfassende Daten für die weitere Planung und fließen direkt in die aktuelle Kindertagesstättenbedarfsplanung ein, über die der Gemeinderat in den kommenden Tagen entscheidet.“

Abgefragt wurden neben der aktuellen Betreuungssituation auch die gewünschten Zeiten, die Auswahlkriterien für eine Kita sowie favorisierte Betreuungskonzepte. Mit Blick auf die Öffnungszeiten zeigte sich, dass die große Mehrheit der Eltern (84,5 Prozent) mit einem Betriebsbeginn ab 7.30 Uhr zufrieden ist. Allerdings wünscht sich fast die Hälfte der Eltern nachmittags eine längere Betreuungszeit, die frühestens zwischen 15 und 16 Uhr endet. Jede sechste Familie benötigt zumindest an manchen Tagen auch nach 17 Uhr noch eine Betreuung.

Bei der Auswahl einer Kita ist die Erreichbarkeit das wichtigste Kriterium. Auch passende Öffnungszeiten, das pädagogische Konzept sowie das Ernährungskonzept sind aus Sicht der Eltern wichtige Aspekte für die Entscheidung.  Die Stadtverwaltung setzt daher weiterhin auf einen flächendeckenden, wohnortnahen Kita-Ausbau und prüft, wie sich die Wünsche nach verlängerten Betreuungszeiten realisieren lassen.

(sf/dz)